Perspektiven ändern, wenn Mentalitäten ändern: 2016 Neujahrsapero Zeitung
Der Neujahrempfang der FDP Ermatingen thematisierte das Malaise um dem „Ruhe-Stand“ älterer Mitbürger sowie den Wert von Solidarität und Eigenverantwortung.
Gut 30 Mitglieder aus Ermatingen und Umgebung folgten der Einladung der FDP-Ortspartei zum traditionellen Neujahrsempfang in der Auberge Napoleon. Gastreferent René Künzli, prägende Unternehmerpersönlichkeit im Alters- und Pflegebereich der Region, stellte den Anwesenden Motivation und Anliegen der Projektgruppe Top60 der FDP Thurgau vor, die er initiierte und heute leitet. Dabei demonstrierte der heute 74jährige am eigenen Beispiel, dass man auch im fortgeschrittenen Alter eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft trägt und viel Erfahrungswissen weitergeben kann und soll.
Generationenverträgliche Lösungen
Künzli geisselte anhand von zahlreichen Beispielen die vorherrschende gesellschaftliche Mentalität, die Menschen spätestens mit 65 Jahren in den „Ruhestand“ versetzt und ihnen so stellenweise auch die Mündigkeit abspricht und Würde nimmt. Ziel seiner Projektgruppe ist es, Wirtschaft und Gesellschaft von diesem Trugschluss zu befreien und damit Raum zu schaffen für neue generationenübergreifende Lösungen. Dies sei dringend nötig, da die demografischen Veränderungen unserer Zeit die Gesellschaft vor zahlreiche Herausforderungen stellt, die nur zu lösen sind, wenn jede Generation Verantwortung übernimmt. Er erinnerte an die liberalen Tugenden und forderte einerseits, dass die heutigen aktiven Rentner in guter gesundheitlicher Verfassung Eigenverantwortung übernehmen, andererseits, dass Verhalten der Jüngeren und Gesetze dieses Mitgestalten auch zulassen und wertschätzen.
Kandidaten aus der Region
Der Neujahrsempfang war auch Gelegenheit für einen kurzen Ausblick von Vizepräsident Ruedi Kreis und Bezirksparteipräsident Alexander Salzmann. Im Fokus standen dabei die kommenden Grossratswahlen bei denen die FDP an den Erfolg der kantonalen und nationalen Partei im letzten Herbst anknüpfen will. Minimalziel sind vier Mandate, wobei mit entsprechendem Engagement auch zwei Sitzgewinne möglich sind. Dafür sorgen sollen unter anderem die Kandidaten aus der Umgebung, die sich jeweils kurz vorstellen durften. Aus Fruthwilen kandidiert Giovanni Grupi, der als Vizegemeindepräsident in Salenstein amtet und im Kadermitarbeiter bei Swisscom wirkt. Aus Ermatingen kandidieren der selbständige Architekt Ruedi Kreis sowie Marcel Schuler der bei Helvetia Versicherungen arbeitet und Politikwissenschaft studiert. Da zwei der drei bisherigen FDP-Grossräte zurücktreten sind die Chancen auf einen „eignen“ Sitz der Unterseegemeinden intakt.